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Die Macht der Frauenwirtschaftsverbände: Warum Unternehmen mehr profitieren, als sie denken

von Dr. Marie-Theres Thiell und Dr. Martina Rudy

In der heutigen Unternehmenslandschaft suchen Firmen ständig nach Wegen, sich zu verbessern und attraktiv zu bleiben. Ein oft unterschätzter Hebel für diesen Erfolg sind Frauenwirtschaftsverbände. Diese Verbände sind weit mehr als reine Netzwerke für Frauen; sie sind kraftvolle Partner, die Unternehmen auf vielfältige Weise stärken können.

Warum sollten sich Unternehmen mit diesen Verbänden beschäftigen?

Hier sind die überzeugendsten Gründe aus unserer Sicht sowie Einblicke in zwei einflussreiche Verbände, wo wir engagiert sind. 

– Verband der Unternehmerinnen in Deutschland e.V. (VdU)

1954 von Unternehmerinnen gegründet, die sich in Politik und Wirtschaft Gehör verschaffen wollten. Der VdU versteht sich als die weibliche Stimme der deutschen Wirtschaft und vertritt über 1.200 Mitglieder, die mehr als 1.800 frauengeführte Unternehmen repräsentieren. Der Verband ist überparteilich und setzt sich nicht nur für Frauenthemen, sondern auch für eine breite Palette wirtschaftspolitischer Anliegen ein.

– Frauen in die Aufsichtsräte e.V. (FidAR)

der Verein entstand 2006 aus dem Wunsch heraus, die Selbstverpflichtungen der Industrie zur Erhöhung des Frauenanteils in Führungsgremien endlich mit Leben zu füllen. FidAR engagiert sich für ausgewogen besetzte Führungsgremien und hat maßgeblich zur Umsetzung der gesetzlichen Quotenregelungen beigetragen. Mit über 1.500 Mitgliedern spielt der Verband eine wichtige Rolle in der politischen Arbeit und im Networking.

Warum die Zusammenarbeit für Unternehmen so wertvoll ist

Die Partnerschaft mit einem Frauenwirtschaftsverband ist ein strategischer Schritt, der sich auf vielen Ebenen auszahlt:

1. Employer Branding und Recruiting

In Zeiten des Fachkräftemangels ist es entscheidend, sich als attraktiver Arbeitgeber zu positionieren. Eine Kooperation mit einem Verband zeigt, dass ein Unternehmen sich aktiv für die Förderung von Frauen einsetzt. Das ist ein starkes Signal an potenzielle Bewerberinnen, das die Entscheidung für ein Unternehmen positiv beeinflussen kann. Frauenwirtschaftsverbände dienen zudem als wertvolle Talentpools, da sie über große Netzwerke verfügen.

2. Sichtbarkeit und Networking

Durch die Zusammenarbeit mit etablierten Verbänden können Unternehmen ihre eigene Sichtbarkeit erheblich steigern. Sie haben die Möglichkeit, bei Jahresveranstaltungen, Konferenzen oder Workshops präsent zu sein. Diese Gelegenheiten bieten eine Plattform, um sich als attraktiver Arbeitgeber zu präsentieren. Sie können Workshops veranstalten, Expertinnen als Rednerinnen entsenden und wertvolle Kontakte zu anderen Branchen knüpfen.

3. Zugang zu politischer Willensbildung

Frauenwirtschaftsverbände sind wichtige Impulsgeber in der politischen Landschaft. Sie nehmen Einfluss auf die Wirtschaftspolitik und führen Gespräche mit führenden Politikern. Eine enge Zusammenarbeit ermöglicht es Unternehmen, an diesen Gesprächen teilzunehmen und ihre Anliegen direkt zu vertreten. Sie können so gemeinsam mit dem Verband eine stärkere Stimme haben, als sie es allein hätten.

4. Fachliche Expertise und Weiterentwicklung

Durch die Partnerschaft mit Verbänden können Unternehmen von deren Fachexpertise profitieren. Beispielsweise bieten sie oft spezielle Schulungen oder Projekte an, die die Kompetenzen der weiblichen Führungskräfte im eigenen Unternehmen stärken.

So gelingt der Einstieg in die Zusammenarbeit

Eine Kooperation muss nicht mit einer riesigen Investition beginnen. Es gibt viele einfache Wege, den Kontakt aufzubauen:

  • Direkte Ansprache: Viele Verbände haben gut vernetzte Vorstände und Geschäftsführerinnen, die in den Regionen und auf Bundesebene präsent sind. Eine direkte Kontaktaufnahme ist oft der erste Schritt.

 

  • Veranstaltungen nutzen: Unternehmen können als Sponsor auftreten, eine Veranstaltung in den eigenen Räumlichkeiten ausrichten oder Gastgeber eines Workshops sein.  Das ist eine smarte Möglichkeit, um das eigene Unternehmen vor einem gezielten Publikum zu präsentieren und gleichzeitig die Arbeit des Verbands zu unterstützen.

 

  • Mitarbeiterinnen einbinden: Fördern Sie Ihre Mitarbeiterinnen, in dem sie diese zu dem aktiven Engagement in Verbänden motivieren und dabei unterstützen. Auch Einzelmitgliedschaften können für die Mitarbeiterinnen wertvolle Entwicklungschancen bieten und gleichzeitig eine Brücke zum Unternehmen schlagen.

Fazit

Die Zusammenarbeit mit Frauenwirtschaftsverbänden ist eine Win-Win-Situation. Unternehmen profitieren von einem gestärkten Employer Branding, einer größeren politischen Reichweite und neuen Netzwerkkontakten. Gleichzeitig unterstützen sie eine Bewegung, die sich für die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen in der Wirtschaft einsetzt – ein Ziel, das nicht nur fair, sondern auch wirtschaftlich sinnvoll ist.

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